09. Philipp ROSSMANN. Romantikhof Eibiswald. Eibiswald

Wenn alles zusammenpasst Philipp Rossmann hat den Betrieb schon während seiner berufspraktischen Tage in der Schule kennengelernt: "Es mag ungewöhnlich klingen, aber diese zwei Tage im Betrieb fühlten sich für mich an wie ein Heimkommen." erinnert sich Philipp Rossmann an seine ersten Eindrücke. Aus diesem Gefühl entwickelte sich eine erfolgreiche Lehre, und es war fast selbstverständlich, dass er nach der Ausbildung blieb. Seine Leidenschaft und sein Engagement führten ihn schnell in die Rolle des Küchenchefs – und das war erst der Anfang.

Wie ein Topf und sein Deckel Es muss nicht die Familie sein, die einen Betrieb zusammenhält: "Wenn die Herzen im gleichen Takt schlagen, dann spielt der Verwandtschaftsgrad keine Rolle. Philipp ist in seinen Lehrjahren so schnell in alle Aufgaben hineingewachsen, dass wir uns sicher sind, dass er auch als Pächter und Betreiber die beste Wahl für unseren Betrieb ist." sagt Ingrid Maria Pichler mit einem Lächeln über ihren Nachfolger.

Was war der auslösende Moment, in dem Sie sich für das Weiterführen entschieden haben?

Philipp Rossmann: "Für meine Vorgängerin war jetzt ein guter Zeitpunkt in Pension zu gehen und plötzlich stand ich vor dieser unerwarteten Möglichkeit. Sicher haben mein Mann und ich schon immer davon geträumt, irgendwann unser eigenes Lokal zu haben - aber so schnell und mit 24? Das fühlte sich an wie ein Sprung ins kalte Wasser, vor allem, weil alles so reibungslos und schnell ablief. Aber je länger wir darüber nachgedacht haben, desto klarer erkannten wir, dass es genau der richtige Moment war. Jetzt haben wir die Energie und den Tatendrang, um uns mit voller Leidenschaft in dieses Abenteuer zu stürzen. Es ist die Chance unseres Lebens, und ich freue mich riesig, dass wir sie gemeinsam ergriffen haben."

Wie haben Sie die Entscheidung getroffen, diesen Schritt zu wagen?

Philipp Rossmann: "Ich habe keine Sekunde gezögert! Als mir das Angebot gemacht wurde, war mir sofort klar, dass wir diese Chance nutzen müssen. Und was es noch besser macht: Michael, mein Mann, hat nachdem er aus der Pflege umgestiegen ist bisher in der Nachtgastronomie gearbeitet. Er ist jetzt mit vollem Engagement mit im Betrieb, wo er sich um das Service kümmert. Es ist einfach großartig, diese Reise nicht alleine zu machen, sondern gemeinsam mit ihm. Zusammen bringen wir uns voll und ganz ein in den Betrieb und können das, was wir lieben, jeden Tag gemeinsam tun."

Welche wichtigen Schritte gab es während der Übernahme zu beachten?

Philipp Rossmann: "Einer der wichtigsten Schritte war, das Team an Bord zu halten. Ich war froh, dass der große Teil geblieben ist – viele von uns sind schon seit Jahren befreundet, und da war es natürlich ein gutes Gefühl zu wissen, dass wir gemeinsam weitermachen können. Vom ersten Tag an haben wir Vollgas gegeben, um den Übergang für unsere Gäste so nahtlos wie möglich zu gestalten.

Der Einkauf wurde vorher immer vom Chef erledigt, also war es für mich eine neue Herausforderung, da meinen eigenen Weg zu finden und ein bisschen zu experimentieren. Aber ich konnte schnell ein Gefühl für die Zahlen entwickeln und sicherstellen, dass alles wieder reibungslos läuft."

Wie fühlt sich die neue Rolle für Sie an?

Philipp Rossmann: "Es war schon eine Herausforderung, in die Rolle des Chefs zu schlüpfen. Da habe ich viel über mich selbst gelernt, gerade in den ersten Monaten. Wenn ich zum Beispiel ein strengeres Wort finden musste, wenn Anforderungen nicht erfüllt wurden. Das zählt immer noch nicht zu meinen Lieblings-Aufgaben, aber ist hin und wieder eben auch notwendig.

Auch das Kalkulieren der Preise war neu für mich, da braucht man sowohl das, was man in der Schule gelernt hat, als auch ein gutes Gespür für die Gäste. Und dann gibt es natürlich die schlaflosen Nächte, in denen man sich Sorgen macht und alles im Kopf durchgeht. Nach fast einem Jahr kann ich jetzt sagen, dass ich in dieser Zeit viel Neues über mich gelernt habe und mir Fähigkeiten angeeignet habe, die ich vorher nicht hatte. Es ist noch immer ein intensiver Prozess, aber auch unglaublich bereichernd."

Was sind die nächsten Herausforderungen, die vor Ihnen liegen?

Philipp Rossmann: "Die größte Herausforderung wird es sein, den Spaß an der Arbeit zu behalten. Unser Motto ‚Zuverlässigkeit & Zusammenhalt‘ ist dabei der Schlüssel. In Zeiten, in denen viele Menschen von Krisen geplagt sind, suchen sie nach Orten, wo sie entspannen und die Sorgen hinter sich lassen können. Deshalb ist es für uns wichtiger denn je, diesen Raum zu bieten – einen Ort, an dem man sich gut unterhalten, gemeinsam lachen und einfach eine gute Zeit haben kann. Unsere Gäste schätzen es, dass wir mit ihnen scherzen, sie kennen uns und fühlen sich willkommen. Das ist der Geist, den wir bewahren wollen, selbst wenn es draußen stürmt. Und genau das sehe ich als meine größte Aufgabe: Den Romantikhof als einen Ort zu erhalten, an dem Menschen die Freude am Leben spüren können – unabhängig von den äußeren Umständen."

Nominiert zum Follow me Award von Michael Klein, Leiter der WKO Regionalstelle Deutschlandsberg.

Welche Platzierung wir unter den 12 Nominierten erreicht haben, erfahren wir am 13. November 2024 ab 17.00 Uhr.