01. Christoph HÜTTNER. Berggasthof Hollhaus. Tauplitzalm

Published by Birgit Mayer at 22. Juli 2024

Am Berg sind alle gleich

„Wir sind ein Treffpunkt für sportliche Familien, gemütliche Alpinisten und für Menschen, die den Trubel im Tal hinter sich lassen möchten. Bei uns zählt, was man sich in der Gaststub'n zu erzählen hat.“ Christoph HÜTTNER, Berggasthof Hollhaus auf der Tauplitzalm

Christoph Hüttner führt den Berggasthof Hollhaus in der dritten Generation: Davor als Pächter wurde der Betrieb 2009 von der Familie vom Alpenverein übernommen. Das vielfältige Klientel, das der junge Nachfolger anspricht, schätzt die natürliche Atmosphäre und den familiären Umgang, die hier gelebt werden. Der junge, aber erfahrene Gastronom versteht es, interessante Menschen an einem Tisch zusammen zu bringen. Er setzt dabei auf präzise Qualität, die er einfach genießbar macht. Ob sportlich ambitioniert oder entspannt mit der Familie: Hier wurden buchstäblich die Familien-Bergferien erfunden!

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Weltgewandt nach Hause gekommen Christoph Hüttner hat als gelernter Koch, Käser, Diplom-Hotelier und Sommelier an einigen beeindruckenden Orten rund um die Welt gearbeitet – eine vielfältige Reise mit prägenden Stationen: "Dahoam is imma schen - owa des muas ana oft eascht seng leana! Hier kennt ma' si aus, hier kennt ma' die Leut'. Im eigenen Betrieb schätz' ich vor allem, die Geschwindigkeit, mit der wir umsetzen - unabhängig, flexibel: So macht Gastronomie richtig Spaß!" schwärmt Christoph Hüttner von seiner Rückkehr in den elterlichen Betrieb.

Das Haus braucht einen Vollblut-Wirt Christophs Eltern haben selbst viel Herzblut in den Betrieb gesteckt: "Das Haus wird bald 100 Jahre alt. Wir haben aus der ehemaligen Schutzhütte mit vielen kleinen und großen Handgriffen einen Betrieb gemacht, der sich wirklich sehen lassen kann: Wasser, Strom, Erreichbarkeit - da gibt es auf einem Berg eine Menge mehr zu bedenken, weit über die Ausstattung hinaus." schildern die beiden Hüttners und betonen die Verantwortung, die ihr Sohn übernommen hat.

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„Zusammenhalt über den Betrieb hinaus: Es gibt viele gute Gründe für die Nominierung!“ Christian Hollinger, Regionalstelle Ennstal/Salzkammergut

Christoph Hüttner ist einer von wenigen Einheimischen, die den elterlichen Betrieb übernommen haben. Als engagierter Gemeinderat und aktives Mitglied der Wirtegemeinschaft prägt er nicht nur den Berggasthof Hollhaus, sondern auch das Miteinander in der Region. Er schafft im Betrieb eine Arbeitsatmosphäre, in der seine Mitarbeiter gerne bleiben – die geringe Fluktuation spricht für sich. Mit seinem Einsatz sichert er nicht nur Arbeitsplätze, sondern stärkt auch den Zusammenhalt in der Region.

„Christoph Hüttner steht für das, was unsere Region ausmacht: Er verbindet Tradition mit Engagement und schafft eine Atmosphäre, in der sich sowohl Gäste als auch Mitarbeiter wohlfühlen. Beeindruckend ist, wie er die Herausforderungen des Standortes in eine Stärke verwandelt und so einen einzigartigen Platz im touristischen Angebot der Region einnimmt.“ schildert Christian Hollinger, Leiter der WKO Regionalstelle Ennstal/Salzkammergut einen Grund für die Nominierung.

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Was war der auslösende Moment, in dem Sie sich für die Betriebsnachfolge entschieden haben?

Christoph Hüttner: "Es war ein längerer Prozess, in dem ich gemeinsam mit meinen Geschwistern darüber nachgedacht habe, was das Beste für unser gemeinsames Zuhause und für die Familie ist. Das Ziel war es den Betrieb und die guten Beziehungen in unserer Familie zu erhalten. Unsere Partner in der Steuerberatung und im Notariat haben uns hervorragend unterstützt, sodass wir schließlich einen Weg gefunden haben, der für uns alle stimmig ist."

Was ist das wertvollste, das Ihnen Ihre Eltern mitgegeben haben?

Christoph Hüttner: "Zusammenhalt. Sie stehen mir auch jetzt noch mit ihrer Erfahrung zur Seite und für das bin ich sehr dankbar. Ich hoffe, dass ich viele Fehler vermeiden kann, wenn ich auf diejenigen höre, die schon viele Wege gegangen sind. Aber das ist nicht alles: Ihre reflektierte und entspannte Art hat mich tief beeindruckt. Genau diese Ruhe und Gelassenheit prägten auch die Übergabe. Sie sind für mich und das ganze Team ein echter Gewinn."

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Sie haben viel von der Welt gesehen: Was bietet im Vergleich die Tauplitzalm?

Christoph Hüttner "Alles, was es braucht - denn das Leben kommt zu uns auf den Berg. Es ist wunderbar, all diesen unterschiedlichen Menschen in ihrer schönsten Zeit zu begegnen, nämlich im Urlaub. Da hierher nur naturverbundene Persönlichkeiten kommen, haben wir jede Woche eine einzigartige Mischung aus Sportlern und Erholungssuchenden, die eines gemeinsam haben: Sie alle freuen sich auf Begegnungen mit sich, mit der Natur und miteinander. DAS macht meinem Job zum Besten."

Was gibt es bei Ihnen nicht?

Christoph Hüttner (lacht): "Darüber habe ich wirklich intensiv nachgedacht: Wir haben keine Sofas und keine Fernseher in unseren Familien-Zimmern. Denn wir sind der Meinung: Weniger ist mehr. Die Gemeinschaft ist die beste Unterhaltung für die Kids. Und die findet in unserer Gaststube am Tisch statt, wo sich Kinder und Erwachsene treffen. Es ist eine Bereicherung für alle, wenn man sich für den anderen die Zeit nimmt. Vielleicht greife ich damit ein wenig den Spirit meines Großvaters auf: Er war es, der im Zuge des Alpenvereins die Familien-Bergferien erfunden hat. Dieses Urlaubskonzept setzt auch sehr auf die Begegnungen zwischen den Menschen. Heute profitieren wir sehr davon, denn die Umstellung vom Winter zum Sommerbetrieb ist ein sehr wichtiger Schritt in unsere Zukunft."

Ein Tipp rund um die Betriebsnachfolge
"Welche Vereinbarungen müssen getroffen werden?"

Sorgen Sie unabhängig von Alter und Gesundheit vor, dass das Unternehmen unabhängig von Ihnen fortgeführt werden kann.

Dagmar Gruber, Notarin und Expertin im Follow me Netzwerk.

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Wie sehen Sie die Herausforderungen in der Zukunft für Ihren Betrieb?

Christoph Hüttner: "Im Mittelpunkt steht, dass wir uns die gemütliche Atmosphäre im Haus und das super Klima im Team erhalten. Unser Stammteam ist enorm wichtig für mich. Und deshalb schau ich drauf, dem Einzelnen Zeit zu geben, in die Sprache und den Ablauf bei uns hineinzuwachsen.
Derzeit arbeite ich an einem umfassenden Sanierungskonzept, das unser Haus für die nächsten Jahrzehnte fit macht: Was macht das Haus aus? Was muss erhalten bleiben? Welchen Mehrwert kann man schaffen? Das ist ein Großprojekt, das ich gemeinsam mit dem Team und der Familie vorantreibe. So versuchen wir mutig aber mit dem gebührenden Respekt in die Zukunft zu gehen."