Was war der auslösende Moment, in dem Sie sich für die Betriebsnachfolge entschieden haben?
Anton Tropper: "Nachdem meine Frau und ich viele Jahre in Wien, München und Brüssel gearbeitet haben, hatten wir durchaus die Idee im Kopf, eines Tages mit unseren Kindern nach Österreich zurückzukehren. Aber das Gefühl, dass sich etwas verändern muss, stand eigentlich nicht im Vordergrund. Wir waren glücklich mit dem, was wir uns aufgebaut hatten. Und doch kam immer wieder der Gedanke, dass es Zeit für etwas Neues wird. Eines Abends, nach einem langen Gespräch über Zukunftspläne und die Bedürfnisse unserer Familie, entstand die erste Neugierde darauf, welche konkreten Möglichkeiten es denn noch so gäbe. Dieser Gedanke setzte sich fest, und ich begann, die Lage am Markt genauer zu betrachten. Als ich dann das Angebot des Betriebes in der Nachfolgebörse sah, war es, als hätte das Schicksal uns sanft in diese Richtung geschubst – plötzlich ergab alles Sinn, und ich wusste, das ist die Gelegenheit, die wir gesucht hatten."
Und wie haben Sie dann den konkreten Betrieb gefunden?
Anton Tropper: "Ehrlich gesagt, war ich ein bisschen spielerisch unterwegs, als ich an dem Abend bei einem Glas Grauburgunder in der Nachfolgebörse gestöbert habe. Da stieß ich auf dieses bekannte Geschäft, das seit über einem Jahrhundert ein fester Bestandteil der Grazer Genusskultur ist - ich spürte diesen Funken, der mir sagte: Das ist es! Natürlich wusste ich, dass es schon andere Interessenten gab, aber meinem Vorgänger war es wichtig, dass der Betrieb nicht bloß ein Investment ist oder ein lukratives Geschäftsmodell, sondern von jemandem geführt wird, der die Leidenschaft für gute Lebensmittel teilt. Und dieses Anforderungsprofil passte genau auf mich!"